Arbiträre Körper. Männlichkeit und Muskelprotze in dem Popmagazin Konkret Heft 2, 1984
13. Februar 2017 - 2017 / bildtext / Maskulin*identität_en / soziotext / texttext
Als wir uns für das Projekt der Maskulin*identität_en entschieden haben, widmeten wir uns dem Diskurs als einem sehr aktuellen. Wie weite Teile der Gender- und Gender-Rights-Debatte, die derzeit geführt wird, ist jedoch auch die Frage nach Identitäten abseits des patriarchalen und kapitalistischen Mainstreams eine Neuauflage von Diskursen, die so in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts schon einmal da gewesen sind. Dass die populärmediale Verhandlung von alternativen Lebens- sowie Liebesentwürfen weder eine Entwicklung der ZEIT, noch von Bento und Co ist, wird augenscheinlich, wenn man einen Blick in die Popmagazine von damals wirft.
Und spätestens hier wird auch klar, wie wichtig es ist, den Diskurs fortzuführen. In der zweiten Ausgabe der Konkret des Jahres 1984 bin ich auf einen Artikel von Wolf Donner gestoßen, der unter dem Titel Muskelprotze die Verbreitung eines bestimmten Männerbildes durch die Hollywoodmaschinerie beklagt. Der Artikel gibt sich ideologiekritisch und wehrt sich gegen die kulturindustrielle Konstruktion des Trivialmythos 1)Das Modell der Trivialmythen nach Roland Barthes ermöglicht es, die Struktur populärkultureller Kracher zu verstehen. Heruntergebrochen besteht das Modell des Mythos aus drei Stufen: Die erste beschreibt ein realexistentes Zeichen und dessen entsprechende Bedeutungszuschreibung. (Zeichen: Muskeln – Bedeutung: physische Kraft). In der zweiten Ebene wird dieser Komplex jedoch in die Form gepackt, in welcher der Mythos letztendlich kommuniziert wird (der muskulöse John Travolta, ein Tänzer und überhaupt ein toller Typ). Dabei verliert er seine „natürliche“ Bedeutung und es entwickelt sich ein Mythos, der seine Bedeutung auf der dritten Ebene entfaltet (John Travolta ist ein toller Typ, weil er Muskeln hat. Er ist stark – physisch, mental und überhaupt.) Wem das jetzt zu schnell ging, das aber auch interessant findet, schaut sich das Modell am besten nochmal genauer an: Barthes, Roland: Mythen des Alltags. Berlin 2013. S. 251-288. vom muskulösen, begehrenswerten und einzig wahren Mann.
„Danach ist nur attraktiv, wer aktiv ist, nur derjenige schön, begehrenswert, sexy und potent, der ständig trainiert und seine Rundungen und Muskeln, (sic!) zu den neuen normativen Proportionen steigert.“ 2) Donner, Wolf: Muskelprotze. In: Konkret, Heft 2. Hamburg 1984. S. 76-82. Hier: S. 78.
Körper und Politik
Doch ehe wir hier ganz in den Artikel steigen, lohnt sich ein Blick auf das Gesamtsystem aus Bild und Schrift, das sich über die erste Doppelseite des Beitrags entspannt. Sie wird von Bildfläche dominiert: Linker Hand, eingebettet in das Textfeld, ein feister Ronald Reagan, der massiv wirkende Hanteln in die Höhe stemmt. Der Text-Bild-Kasten wiederum ist in eine Abbildung von John Travolta eingebettet, die aus dem Tanzfilm Stayin Alive (1983) stammt. Die Bildunterschriften betiteln Reagan als „Vorturner (…) beim Krafttraining“ und Travolta dementsprechend als „Nachturner“, der seinen „leptosomen Körper“ 3) Ebd. S. 76f. für das Filmbusiness in Form bringt. In eine muskulöse Form versteht sich, im Zuge konsequenter, sportlicher Betätigung. Und es stimmt: Wir sehen Travolta, zentral gesetzt, mit sehnigen Armen, Schweißband, entschlossenem Blick und sinnlichen, minimal geöffneten Lippen.
Ohne es auf der Ebene des Schrifttextes explizit zu machen, integriert sich das System aus Schrift und Bild damit performativ in einen weiteren Kontext. Die Betitelung als „Turner“ eröffnet ein semantisches Feld, das alles andere als amerikanischen Ursprungs ist. Neben Hollywood und Mr. President steht der Kultus um den männlichen Turner in alter deutscher Tradition und geht auf Friedrich Ludwig Jahn und Johann Christoph Friedrich GutsMuth zurück. Diese verfassten ihre maßgeblichen Schriften zu Wert und Bedeutung der Leibesübung für den deutschen Mann um die Jahrhundertwende vom 18. zum 19. Jh. herum. Die beiden vertraten die Meinung, dass ebenjene körperliche Betätigung ausschlaggebend für die Ausbildung von Männlichkeit sei.
„Was von den Naturkräften, Erscheinungen (fsic!) Erzeugnissen mit Stärke, Gewalt, Macht, Fruchtbarkeit hervortritt, ist männlichen, was mit Anmut, Wohltun, stiller Wirksamkeit und selbstbeschränkter Macht waltet, ist weiblichen Geschlechts.“ 4) Geschlechterverhältnis nach Jahn. In: Deutsches Volkstum, 1810. Gefunden in: Günter, Sandra: Performing Masculinity: Maskulinitäten als performative Praxen im Feld des Sports. In: Jakoby, Nina; Liebig, Brigitte; Peitz, Martina u.a. (Hrsg.): Männer und Männlichkeiten. Disziplinäre Perspektiven. Zürich 2014. S. 73-92. Hier: S.77.
Es ist obsolet, zu bemerken, dass die Turnerväter innerhalb eines streng binären Geschlechterverhältnis argumentierten, in dem alles männlich und stark ist, was nicht als weiblich, weich und schwach definiert wird. Die körperliche Betätigung sollte überdies die Herausbildung des Charakters in (nicht zuletzt imperialistisch) wünschenswerter Weise gestalten: mit Disziplin, Strenge und Enthaltsamkeit. Es dürfte bekannt sein, dass das nationalsozialistische Regime Jahn ca. 150 Jahre später auch ziemlich gut fand.
Es ist dieser Kontext, den Wolf Donner durch die Verschränkung von zeitgenössischen Fotografien und historisch entlehnten Bildunterschriften aufruft. „Kraft durch Freude“ steht da unter der nicht näher eingebundenen Abbildung zweier Kämpfer aus dem Jahr 1984 und die Statur eines Turners wird mit „Wie von Arno Breker 5) Arno Breker war ein höchst umstrittener Bildhauer und Architekt, der dem Nationalregime aufgrund seiner Abbildungen der sogenannten „deutschen Herrenrasse“ nahestand. gestylt“ beschrieben.
Dass der nationalsozialistisch, wie imperialistisch konnotierte Turner-Mythos mit dem zu jener Zeit amtierenden US-Präsidenten eng geführt wird, der für eine konservative Innen- und eine aggressive Außenpolitik bekannt war, lässt keinen Zweifel daran, wie die Konkret zu Reagans Politik stand. Explizit wird diese Position aber nur im Teaser in den Raum gestellt: „Hat Reagans aggressive Politik etwas mit diesem neuen Machotum zu tun?“ 6) Donner: Muskelprotze, S. 76. So wird auf dieser Ebene des Text-Bild-Systems etwas ganz anderes performt als das, worum es in dem Artikel Muskelprotze vorgeblich zu gehen scheint.
Gegen die Sexualisierung des männlichen Körpers
Was der Artikel nämlich eigentlich beanstanden will, ist, dass mit John Travolta vor allem ein kulturindustrielles Sexobjekt verkauft wird, frisch aus der Traumfabrik Hollywood. Es wird eine Erotisierung der Filmbranche kritisiert, die sich, auf Männer fokussiert, von der Darstellung differenzierter Charaktere ab- und der Inszenierung männlicher Muskeln zuwendet.
Mit Adorno im Gepäck heißt es da etwa: „Die jüngste Ausgeburt der US-Unterhaltungsindustrie ist »The Year of the Hunk«, die Hohe Zeit der Muskelprotze.“ Und die bringt nichts als „schöne Männer zuhauf, nackte Muskeln (…), athletische Luxuskörper, trainiert, rasiert, poliert, illuminiert.“ Solch hypermännliche Erscheinungen dienen selbstredend in erster Linie der Vermarktung von Popidolen als Sexsymbole – Erotik als Verkaufsanreiz.
Diese Kritik hat im Prinzip absolut Berechtigung. „Pop ist, auch und vor allem, Konsumkultur“ 7) Kauer, Katja: Male Gender als Pop. Eine Einführung. In: Kauer, Katja (Hrsg.): Pop und Männlichkeit. Zwei Phänomene in prekärer Wechselwirkung? Berlin 2009. S.15. konstatiert Katja Kauer in Pop und Männlichkeit. Sie und Mechthild Bereswill verstehen diesen – nach wie vor andauernden – Prozess des doing male gender in der Popkultur als eine maskuline Performance, die vor allem als Konterreaktion auf feministische Bewegungen zu verstehen ist. Der Körperkult offenbart sich hier nach Butler als Epiphänomen eines stimmlos geführten Diskurses. In der überzeichneten Aktualisierung männlich tradierter Attribute soll eine bewusste Abgrenzung von dem Weiblichen und somit auch vom Feminismus vollzogen werden. Dafür spricht auch, dass (sub)kulturelle Szenen, „die der Maskulinität exaltiert frönen, meist auch Szenen sind, in denen Frauen auch als Fans eher ausgeschlossen werden.“ 8) Ebd.
Eine These, die sich weitestgehend halten lässt, da der Artikel weiterhin mit der Anhäufung zahlreicher Filme verfährt, in denen neben Travolta Schauspieler wie Sylvester Stallone („dumm, aber breit gebaut“ 9) Donner: Muskelprotze. S. 80. ), Mell Gibson, Christopher Reeve, Christopher Atkins („als Stripper“), Kurt Russel und dergleichen mehr in die Reihe jener gestellt werden, die im Zuge des neuen Hypes ihren Körper gegen Ruhm darbieten.
Die Assoziation der Pornografie liegt jetzt schon nicht mehr fern und an dieser Stelle setzt Muskelprotze mit aller Schärfe an. Es wird von einer „erotisierenden Macho-Fleischparade“ 10) Ebd. S. 82 gesprochen, von einer Medienästhetik, die „eher wie schwule Wichsvorlagen“ 11) Ebd. S. 78 wirke. Hier tritt bereits ein latent homophober Duktus durch, der sich in Formulierungen wie etwa „schwul und peinlich“ 12) S. Ebd. S. 82. wiederholt im Text niederschlägt.
In einem Anflug von Reflexion erkennt man in dem Kult um den männlichen Körper das Moment eines Rollentausches, der statt – wie bisher gewohnt – die Frau den Mann zum Objekt degradiert. Eine solche Verkehrung der gewohnten Verhältnisse wird jedoch nicht weiter hinterfragt, sie bleibt schlicht Argument und dient der Bestärkung der Kritik: „Der Rollentausch geht jetzt soweit, daß sich die Männer hinlegen, die Beine breit machen (…) und sich nehmen lassen.“ Die Ablehnung eines Männerbildes, das der Manifestation von Hegemoniestrukturen dient, 13) Vgl. Günter, Sandra: Performing Masculinity: Maskulinitäten als performative Praxen im Feld des Sports. In: Jakoby, Nina; Liebig, Brigitte; Peitz, Martina u.a. (Hrsg.): Männer und Männlichkeiten. Disziplinäre Perspektiven. Zürich 2014. S. 73-92. Hier: S. 84ff. verliert da an Konsistenz.
Dass eine so geartete Kritik an Macho-Ismus und Erotik ausgerechnet in der Konkret passiert, ist zumindest interessant, trug das Magazin doch bis 1973 den Spitznamen Yellowpress der APO und machte mit den Abbildungen nackter Mädchen und schlüpfrigen ‚Reportagen‘ in einer Leserschaft, die zu 77% aus Männern bestand, auf sich aufmerksam. 14) Obermeier, Frederik: Sex, Kommerz und Revolution. Vom Aufstieg und Fall der Konkret. Marburg 2011. S. 138.
Oberflächlich scheint die Konkret sich hier 1984 eindeutig von so einem Geschäft der Aufmerksamkeitsgenerierung zu distanzieren. Diese Methoden will die Zeitschrift nach ihrer Umstrukturierung 1974 und dem Leitungswechsel von Röhl zu Gremlitza hinter sich gelassen haben. Bis heute gilt die Konkret als „weit links angesiedeltes Nischenblatt“ 15) Ebd. S. 10. , das mit seinem scharfen Blick auf das politische Weltgeschehen so manches Mal polemisiert. Was in Muskelprotze geschieht, muss als eine Art Übergangsphase verstanden werden, in welcher man sich von dem schlüpfrigen Image zu distanzieren versucht. Auch sieht sich Donner hier mit dem Anspruch konfrontiert, über ein Thema zu schreiben, dass bis dato medial kaum verhandelt wird. Während die Beziehung von Körperlichkeit, Sexualität und Attraktivität in Bezug auf Frauen seit den 60er Jahren – nicht zuletzt aufgrund der ersten Welle des Feminismus – weithin diskutiert wird, befindet sich die Verhandlung von Männlichkeiten dahingehend noch in der Schwebe. Ein diffuser Raum, der von der Abkehr vom „deutschen Mann“ einerseits, dem Trend des Bodybuildings und amerikanischen Popidolen andererseits abgesteckt wird. Eine Sprache zur Gestaltung des Diskurses, muss erst noch entwickelt werden.
Wer Mann sagt, muss auch Frau sagen?
Doch das mag noch nicht so recht gelingen. Nachdem der Muckitrend aus Übersee eingehend beschrieben ist, schwenkt der Text abrupt und ohne Erklärung in Richtung Frau. „Hollywood war immer misogyn“ heißt es da ganz plötzlich und erklärt jenen übrig gebliebenen Lesenden der Konkret aus Röhls späten Zeiten gleich in Klammern, was das Wort bedeutet: „(frauenfeindlich)“. Noch immer würden Frauen in Filmen, die der Filmindustrie Hollywoods entstammten, schlecht dargestellt. Was folgt, ist aber keineswegs eine Aufzählung von Filmbeispielen, wie sie in Bezug auf Männlichkeitsdarstellungen vollzogen wurde. Der vermeintliche Beweis des Arguments zeigt aber einen ganz sonderbaren Bruch im Text.
Donner skizziert jetzt anschaulich die Bedrohung durch Furcht einflößende „Emanzen“ aus „den amerikanischen Großstädten“. Und zwar explizit nicht anhand von Filmen, sondern einfach so. Diese „Karikaturen emanzipierter Furien (…), verhärtet, rüde, burschikos, aggressiv“ 16) Donner: Muskelprotze S.82. eigneten sich den athletisch-herrschaftlichen sowie promiskuitiven Duktus des Klischees eines weißen Hetero-Alpha-Männchens nach Hollywoodmanier an. Daraufhin folgt ein kräftiger Schlag gegen dieses „progressive Getue“, welches seinerseits dazu beitrage, Sexualität „als Ware, als gesellschaftliche Norm, als masochistischer (…) Leistungsdruck“ zu verkaufen.
Die Konkret verweilt damit innerhalb eines tradierten binären Geschlechtersystems, in welches sich die beobachteten Popphänomene nicht einordnen lassen. Bizarrerweise wird auch eine heftige Ablehnung einer zunehmenden Sexualisierung der Gesellschaft betrieben. Gegenläufig zur eigentlichen Textintention lässt sich diese – wenn auch unter dem Deckmantel der Kulturkritik – eher dem Jahndiskurs zuordnen als einer Szene, die die Bewegung der sexuellen Befreiung hervorgebracht haben will.
Eine Sprache entwickeln
Nur schleichend bahnt sich der Kult um den männlichen Körper heute einen Weg in den Mediendiskurs. Noch immer dreht er sich in weiten Teilen um dessen möglichst athletische Gestaltung. Denn obgleich Jahns und GutsMuths Theoriekonstrukte in die Historie entglitten sein mögen, ist im kulturellen Wissen nach wie vor gespeichert, dass ein muskulöser Körperbau für Stärke, Disziplin, Fruchtbarkeit und derzeit am allerwichtigsten: Gesundheit stehe. Nach wie vor dienen solche Statussymbole als strukturierendes Element, das den Prinzipien der Hierarchisierung, Komplizenschaft 17) Vgl. Hierzu z.B. Schönheitskonkurrenz der Männer. In: Deutschlandfunk. http://www.deutschlandfunk.de/koerperkult-schoenheitskonkurrenz-der-maenner.1184.de.html?dram:article_id=291148. und Marginalisierung folgt 18) Vgl. Walter, Willi: Gender, Geschlecht und Männerforschung. In: Von Braun, Christina; Stephan, Inge (Hrsg.): Gender Studien. Eine Einführung. S. 97-115. Hier: S. 100ff. . So symbolisiert ein gestählter männlicher Körper nicht nur die Abgrenzung vom biologisch Weiblichen, sondern auch von anderen männlichen Entitäten, die nicht über das Kapital der entsprechenden Attribute verfügen.
Eine nicht unerhebliche Rolle bei der Aktualisierung und Verbreitung dieses kulturellen Wissens spielen Medien – wie z.B. Zeitschriften und Online-Magazine. Sie fungieren als eine Art Skript, das die soziale Geschlechterperformance maßgeblich prägt. Eine kritische Verhandlung des normativen Kults um den weiblichen Körper findet hier schon breit aufgestellt statt und trägt Früchte. So sind auf diskursiver Ebene Begriffe wie z.B. das body shaming mittlerweile eindeutig negativ konnotiert. Darüber hinaus agieren Medien regelkonstituierend, sodass reale Konsequenzen eingeleitet werden konnten – in Israel und Frankreich beispielsweise steht es unter Geldstrafe, Models mit einem zu geringen BMI einzustellen. Jedoch findet die Debatte um negative Auswirkungen medialer Darstellungen auf das persönliche Körperempfinden nach wie vor überwiegend in Bezug auf das Weibliche statt, was mit der Realität selbstverständlich nichts zu tun hat. Neben Anorexie und Bulimie grassiert besonders unter männlichen Entitäten das Phänomen der Biggerexie, dass die Sucht beschreibt, immer mehr Muskeln aufzubauen.
In solch pathologischen Umsetzungen eines normativen Skripts zeigt sich einmal mehr die Funktion des Körpers als Schauplatz von unausgesprochenen Diskursen. Sie weisen einmal mehr darauf hin, diesen Diskursen eine Stimme zu geben, damit Identitätsausbildung ohne historische Normkonstruktionen stattfinden kann. Dafür gilt es, Skripte wieder und wieder zu reflektieren und zu dekonstruieren. Die Konkret hat 1984 dazu beigetragen, einen Diskurs um Körperperformance und geschlechtliche Identität anzustoßen, der nicht auf den weiblichen Körper beschränkt bleiben darf. Die Lektüre von Muskelprotze legt aber auch dar, wie schwierig es sein kann, einen solchen Diskurs zu etablieren und dabei aus tradierten Strukturen auszubrechen, wie notwendig es ist, eine angemessene Sprache für einen Akt zu finden, der überwiegend unausgesprochen vollzogen wird, obwohl er die ganze Gesellschaft durchzieht.
- Dieter Roths Portrait of the artist as Vogelfutterbüste (1969): Klebrig süße Kulturkritik - 2. Dezember 2017
- UpSideDown – von der Forschung um den Zirkus - 25. Juni 2017
- Get Out. Eine Horrorsatirenkritik-Satire. - 28. Mai 2017
[…] das, was dort vertreten wird, nicht von ungefähr kommt, wird ersichtlich, wenn Alix Michell dem Einzug des ‘neuen amerikanischen Mannes’ in frühe Popmagazine nachgeht. Das literarische Feld findet seinen Weg mit Jasmina Janoschka in diese Reihe, die sich […]